Ferrari, Teilchenbeschleuniger und Windpark Prechtaler Schanze

Neben weltweit bekannten Unternehmen wie Ferrari in Italien, der Forschungseinrichtung CERN in Genf sowie dem Aufzugshersteller Schindler in Eindhoven reiht sich der Windpark „Prechtaler Schanze“ in Gutach (Schwarzwaldbahn) und Mühlenbach in die Liste der Stationen einer Studienreise der Studentinnen und Studenten der DELFT University of Technology ein.

Im Rahmen Ihrer Studienreise durch Europa machten 30 Maschinenbaustudentinnen und -studenten der ältesten technischen Universität der Niederlande, der University of Technology DELFT, am vergangenen Dienstag, 07. Mai 2019, im Schwarzwald halt, um den Windpark auf der Prechtaler Schanze zu besichtigen. Die Führung auf dem Höhenrücken zwischen Gutach und Mühlenbach wurde von der Windkraft Schonach GmbH begleitet. Dabei erläuterte Markus Wanckel, Projektleiter der Windkraft Schonach, den Studentinnen und Studenten die technischen und wirtschaftlichen Grundlagen des Windparks. Markus Wanckel erklärte, welche Aufgaben und Herausforderungen zu bearbeiten sind, bis eine Genehmigung für die Errichtung und den Betrieb eines Windparks erteilt werden kann.

Auf der Prechtaler Schanze begann die Windkraft Schonach bereits 2001 mit den Planungen zum Windpark, erst in den Jahren 2014 und 2015 konnten zwei separate Genehmigungen für jeweils drei Windenergieanlagen erreicht werden. Ein besonderes Augenmerk bei der Planung wurde auf den Schutz von Vogelarten, zum Beispiel dem Auerhuhn, sowie auf die Belange der Anwohner gelegt.

Die Maschinenbaustudentinnen und -studenten interessierten sich sehr für die technischen Details der Anlagen, die Markus Wanckel ausführlich bei der Besichtigung der Zufahrt und des Anlageninneren erläuterte. Bei den Windenergieanlagen handelt es sich um jeweils drei Anlagen des Typs Enercon E-101 und Enercon E-115 mit einer Nabenhöhe von jeweils 149m und einer Leistung von jeweils etwa 3 MW.

Windkraft ist eine der saubersten und effizientesten Möglichkeiten zur Energieerzeugung, die uns zur Verfügung stehen. Seit Inbetriebnahme in den Jahren 2015 und 2016 produziert der Windpark, der nun von dem E-Werk Mittelbaden AG betrieben wird, jährlich ca. 42 Mio. Kilowattstunden sauberen und CO2-freien Strom, was über 2.500 Volllaststunden entspricht. Damit kann beispielsweise der Strombedarf aller Haushalte der Gemeinden Gutach und Mühlenbach, in etwa 14.000 Haushalte, durch die Windenergieanlagen abgedeckt werden (BZ berichtete am 01.09.2018). Der Windpark gehört damit zu den ertragreichsten Windparks im Schwarzwald. Durch die nachhaltige Erzeugung des Stroms werden jährlich rund 28.000 Tonnen CO2 eingespart. Nach circa 6 Monaten Betriebszeit hat der Windpark so viel Strom erzeugt, wie für die Herstellung und die Errichtung der Windenergieanlagen insgesamt benötigt wurde. Der Windpark Prechtaler Schanze ist ein gutes Beispiel dafür, dass Windparks im Schwarzwald ökologisch und ökonomisch optimal betrieben werden können.

Die Windkraft Schonach organisiert regelmäßig Exkursionen zum Windpark Prechtaler Schanze für verschiedene Interessensgruppen. Neben den Studenten der DELFT waren bereits eine Gruppe Försterinnen und Förster aus Korea, Schülerinnen und Schüler des United World College aus Freiburg sowie zahlreiche Interessierte aus der Region zu Besuch im Windpark. Vom Landwassereck aus verläuft ein mit Informationstafeln beschilderter Rundweg über die Prechtaler Schanze. Auf diesem Energiepfad finden auch geführte Wandertouren vom E-Werk Mittelbaden statt. Auf der Homepage des E-Werks Mittelbaden sind weitere Informationen zum Windpark und zum Energiepfad sowie zu monatlichen Erträgen der Windenergieanlagen zu finden.